Projekt: Sanierung von Dachtragwerk und -deckung des Kirchenschiffs und des Sakristeianbaus, Reparaturen an Putz und Stuck der Decke im Kirchenschiff
Bauherr: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Plaußig-Hohenheida
Bauzeit: Februar – November 2024
Leistungsumfang: Planung, Statik, Ausschreibungen, Bauleitung
Darstellung um 1840 aus der
Kirchen-Galerie Sachsens
Die ursprünglich romanische Saalkirche wurde wohl um 1500 umgebaut, die Turmobergeschosse 1689 erneuert.
1715/16 erfolgte der Neubau des bis heute erhaltenen Kirchenschiffs. Die Dächer wurden zuletzt in den 1970er Jahren instandgesetzt (seitdem ohne Dachreiter auf dem Turm).
Vor der Baumaßnahme
Mauerschwellen und Deckenbalkenköpfe waren eingemauert. Deshalb war der Traufbereich des Kirchenschiffs durch den Ausgebreiteten Hausporling, einen Weißfäule erregenden Pilz, komplett geschädigt. Frühere Instandsetzungen hatten den Baufehler und daher auch den Holzschädling nicht nachhaltig beseitigen können.
Die Standsicherheit von Dachtragwerk und Decke war inzwischen nicht mehr gewährleistet.
Dielenunterseite mit Fruchtkörper
des Ausgebreiteten Hausporlings
Völlig zerstörter Fußpunkt nach dem
„Auskehren“ der Reste der Mauerschwellen.
Das bisher eingemauerte Holz war auch durch
Nagekäfer-Larven geschädigt, die auf
pilzbefallenes Holz spezialisiert sind.
Nach der Baumaßnahme
Die Reparatur erfolgte denkmalgerecht durch Gesundschnitt und beidseitige Bohlenlaschen an den Deckenbalken bzw. Anschuhen der Dachsparren mit stehendem Blatt. Um weitere Beschädigungen an der Kirchendecke gering zu halten, mussten die Zimmerleute hier äußerst behutsam vorgehen.
Die Mauerschwelle wurde in Stahlbeton ersetzt. Das auskragende Traufgesims – ursprünglich von der problematischen Balkenausmauerung gehalten – wurde durch Stahlanker gesichert.
Mit naturroten Biberschwanzziegeln im sächsischen Format wurden die Dachflächen neu eingedeckt.
Abschließend war die Kirchendecke stuck- und malermäßig zu überarbeiten.
„Durchsaniert“ ist die Kirche damit noch nicht.